Einweihung und Tag des offenen Windrads

Am Sonntag den 02.07.2017 fand die feierliche Einweihung der Windräder der NEW Bürgerwind Walting statt.

Geladen waren hierzu die über 90 Bürger die mit ihrem finanziellen Engagement die Errichtung der Windenergieanlagen erst ermöglicht hatten.

Ebenso waren Bürgermeister Roland Schermer und die Gemeinderäte anwesend, die durch ihre Beschlüsse den rechtlichen Rahmen für die Errichtung geschaffen hatten.

Insgesamt waren 150 Bürger zur feierlichen Einweihung gekommen.

Initiator Ferdinand Bauer begrüßte und bedankte sich auch bei den beteiligten Firmen, besonders dem Planungsbüro Neovis und den Sparkassen Ingolstadt-Eichstätt und Mittelfranken Süd.

Bürgermeister Roland Schermer ging in seiner Rede auf das Planungsverfahren zur Aufstellung des Flächennutzungsplans Windkraft und Bebauungsplan Bürgerwindenergieanlagen westlich Rapperszell ein.

Er teilte mit dass in der Gemeinde Walting nun 100 % des Stromverbrauchs von Bürgern, Landwirten und Gewerbebetrieben selbst erzeugt werden.

Im Anschluss erteilte Pfarrer Michael Krüger den Anlagen den kirchlichen Segen.

Trotz des guten Drahts nach oben wollte er das Bild des Heiligen Geists als Wind nicht überstrapazieren.

 

Ferdinand Bauer ging in seiner Rede nochmals auf die lange Zeit ein die von der ersten Idee bis zur Inbetriebnahme verging.

Insgesamt dauerte es mehr als 5 Jahre, von der Beauftragung der Neovis, über die spezielle Artenschutzrechtliche Prüfung, die Grundstückssicherung, die Wahl der Gesellschaftsform, der Bauleitplanung, die Beantragung der Genehmigung, die Bürgerbeteiligung bis zur Fertigstellung der Anlagen.

 

Bei den drei Windenergieanlagen handelt es sich um spezielle entwickelte Windräder für Wald- und Schwachwindgebiete vom Typ GE 2.75-120.

Die Anlagen haben insgesamt eine Leistung von 8.340 kW, eine Nabenhöhe von 139 m und einen Rotordurchmesser von 120 m.

Besonders mit dem großen Rotor kann in Bundesländern wie Bayern viel Wind geerntet werden.

Die Anlagen erzeugen im Jahr ca. 16 Mio. kWh regenerativen, umweltfreundlichen Strom.

Davon wurden mit 8,1 Mio. kWh bereits die Hälfte des prognostizierten Ertrags erzeugt, trotz der Restarbeiten die am Jahresanfang und im Frühjahr stattgefunden haben.

Damit kann man z.B. 1,6 Millionen Liter Heizöl  ersetzen oder 4000 Haushalte mit Strom versorgen, oder damit können 3000 Elektroautos im Jahr 30.000 km fahren.

 

Am Nachmittag fand der Tag des offenen Windrads statt. Insgesamt kamen mehr als 350 Besucher um sich über die Stromerzeugung zu informieren.

Viele Besucher wollten von den anderen beiden Initiatoren Josef Streller und Daniel Bauer wissen, wie schwer das Fundament und der Turm ist.

Das Fundament hat ein Gewicht von 1.600 t, der Turm von 1.070 t und die Gondel inkl. Nabe und Rotorblätter 150 t.

 

Viele Besucher dachten dass Windräder vom Netzbetreiber abgeregelt, wenn Sie sich nicht drehen.

Dies ist aber in Bayern in der Regel nicht der Fall das der Netzbetreiber Erneuerbare Energien Anlagen abschaltet.

In Deutschland und Bayern gibt es  noch lange nicht genug Strom aus Erneuerbaren Energien.

Gerade in der Region Ingolstadt-Eichstätt ist der Stromverbrauch sehr hoch. Dies hat meistens eine der folgenden Ursachen:

-          Es geht nur sehr wenig Wind. Die vordere Anlage schaltet gerade so ein, aber der Wind reicht für die nächste Anlage nicht.

-          Es gibt unterschiedliche Arten von Windrädern. Diese haben verschiedene Einschaltgeschwindigkeiten. z.B. 2,5 m/s oder 3 m/s.

-          Da es sich bei Windrädern um komplexe Kraftwerke handelt, sind auch Wartungen notwendig. Diese werden meist in der windschwachen Zeit durchgeführt.